Ersatz des Kompaktgeräts im Passivhaus ?!

Seit über 20 Jahren sind Wärmepumpen-Kompaktgeräte in Passivhäusern zuverlässig im Einsatz und erreichen nun das Ende ihrer Lebensdauer. proKlima hat prüfen lassen, welche Ersatzlösungen sich lohnen.

Hannover, 04. Dezember 2025

Das Passivhauskonzept hat sich seit über 25 Jahren bewährt. Viele der vor rund 20 Jahren installierten Wärmepumpen-Kompaktgeräte erreichen nun das Ende ihres Lebenszyklus und stehen zum Austausch an. Im Auftrag des enercity-Fonds proKlima hat das Passivhaus Institut, im Vorfeld unterstützt durch das Planungsbüro Woker, verschiedene Ersatzoptionen untersucht und bewertet.

Die wichtigsten Erkenntnisse im Überblick:

  • Beste Lösungen: Der erneute Einbau eines modernen Wärmepumpenkompaktgeräts oder die Kombinationslösung aus neuer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung, eines Splitgeräts (Luft-Luft-Wärmepumpe) zur Heizung und Durchlauferhitzer (Warmwasser) bieten die höchste Effizienz, niedrige Betriebskosten und eine gute Umweltbilanz.
  • Wärmepumpen im Vorteil: Varianten mit Wärmepumpen schneiden sowohl beim Stromverbrauch als auch bei den Gesamtkosten und der Umweltwirkung besser ab als direktelektrische Heizsysteme (z.B. Infrarotheizung).
  • Direktelektrische Systeme: Diese sind zwar technisch möglich, verursachen aber höhere Stromkosten und einen größeren Bedarf an erneuerbarer Primärenergie.
  • Photovoltaik (PV): Eine vorhandene PV-Anlage senkt die Stromkosten, ändert aber nichts an der Rangfolge der untersuchten Varianten.
  • Förderung: Der Austausch mit neuer Wärmepumpentechnologie wird durch die KfW im „Förderprogramm BEG-EM“ gefördert. Hier sind die technischen Mindestanforderungen zu beachten. Die Förderung verbessert die Wirtschaftlichkeit der Wärmepumpenlösungen weiter.
  • Individuelle Entscheidung: Die beste Lösung hängt von den baulichen Gegebenheiten, den individuellen Präferenzen und den verfügbaren Fördermöglichkeiten ab.

Fazit:

Für Besitzer*innen von Passivhäusern, deren Kompaktgerät ersetzt werden muss, empfiehlt sich der Einbau eines neuen Kompaktgeräts oder die Kombination aus neuer Lüftungsanlage, Wärmepumpen-Splitgerät (Luft-Luft-Wärmepumpe) und Durchlauferhitzern. Beide Varianten sind effizient, wirtschaftlich und ökologisch sinnvoll. Die Auswahl hängt jedoch stark von den örtlichen Gegebenheiten ab, da nicht jeder Haustechnikraum ausreichend Platz für alle Lösungen bietet. Die Planung sollte daher stets individuell und durch einen Fachbetrieb erfolgen.

Weitere Details und die vollständige Studie sind hier zu finden.