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Allerweg, Hannover

Beschreibung

Begonnen wurde mit dem Allerweg 8, weil in diesem Gebäude 2006 alle Wohnungen frei waren, Ende 2007 konnten die ersten Mieter einziehen. Ziel der Sanierung waren komfortable, den heutigen Standards entsprechende Wohnungen. Die Grundrisse sind großzügiger geschnitten, teilweise wurden Wohnungen zusammengelegt. Jede Wohnung verfügt über ein modernes Badezimmer und einen Balkon. Zur Reduzierung des Energiebedarfs wurde zukunftsweisend mit Passivhaus-Komponenten modernisiert: Alle Außenbauteile erhielten eine sehr gute Dämmung und die alten Fenster wurden durch neu lackierte Holzfenster mit 3-Scheiben-Wärmeschutzverglasung ersetzt, die optimal wärmebrückenfrei in der Wandkonstruktion sitzen. Die Beheizung übernehmen Wohnungslüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung. Alle alten Heizkörper wurden ausgebaut, nur im Badezimmer wurde ein Handtuchheizkörper aus Komfortgründen installiert. Die Bereitstellung von Wärme für die Wohnräume und warmes Wasser erfolgt nun über die im Keller des Nachbargebäudes bereits vorhandene Fernwärmestation. Obwohl die Modernisierung des Allerwegs 10 noch nicht abgeschlossen ist, lag der bereinigte Verbrauch des Allerwegs 8 für Raumheizung nach dem ersten Winter bei nur 17 Kilowattstunden pro Quadratmeter.

Die Beteiligten

Bauherrin:

Bauherrengemeinschaft Allerweg

Planung:

agsta Architekten und Ingenieure, Hannover

Gebäudedaten

Gebäudetyp:

Mehrfamilienhaus

Standort:

Hannover-Linden

Baujahr:

1910

Modernisierung:

2006-2010

Wohneinheiten :

18

Beheizte Wohnfläche:

1.116 m²

Fördermittel:

KfW, dena-Modell-projekt, proKlima

Ausgangszustand

Aussenwand:

36,5 cm Sichtmauerwerk, U-Wert ? 1,5 W/(m²K)

Fenster:

Holzfenster mit 2-Scheiben-Isolierverglasung, U-Wert ? 2,7 W/(m²K)

Dach:

ungedämmtes Pfettendach mit Dachziegeln

Kellerdecke:

ungedämmte Stahlbetondecke

Lüftung:

Fensterlüftung sowie über altbautypische Fugen und Ritzen

Heizung:

Raumheizung zum Teil mit Kohleöfen und Elektro-Nachtspeicherheizungen, Warmwasserbereitung über Elektro-Durchlauferhitzer

Die Modernisierung im Detail

Aussenwand:

24 cm Wärmedämmverbundsystem der Qualität 0,035 W/(mK), U-Wert = 0,14 W/(m²K)

Fenster:

neue Holzfenster mit 3-Scheiben-Wärmeschutzverglasung, Fenster U-Wert = 0,8 W/(m²K)

Dach:

neue Dachkonstruktion mit reduziertem Holzanteil, dazwischen 27 cm Zellulosedämmung der Qualität 0,040 W/(mK), U-Wert = 0,15 W/(m²K)

Kellerdecke:

neuer Fußbodenaufbau mit schwimmendem Estrich und 12 Dämmung der Qualität 0,030 W/(mK), zusätzlich Dämmung der Kellerdecke von unten, U-Wert = 0,12 W/(m²K)

Lüftung:

je Wohnung eine Komfortlüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung

Heizung:

Heizung und Warmwasserbereitung über Fernwärme; Wärmeverteilung über die Lüftungsanlage und Badheizkörper

Kühlung:

keine aktive Kühlung vorhanden

Gemessene Kennwerte

Luftdichtheit:

n50 = 1,33 h-1,

inklusive Leckagen über Haustrennwand zum Nachbarhaus, diese werden nach Fertigstellung des Allerwegs 10 reduziert werden.

Gerechnete Kennwerte

Rechenmethode: Passivhaus-Projektierung

Vorher-Werte: Gebäudetypologie Hannover

Heizwärmebedarf:

VORHER

150 kWh/(m²a)

NACHHER

 15 kWh/(m²a)

EINSPARUNG

 90 %

Endenergiebedarf für Heizung, Kühlung, Warmwasser und Strom:

VORHER
Kohle

120 kWh/(m²a)

Strom

114 kWh/(m²a)

NACHHER
Fernwärme

 38 kWh/(m²a)

Strom

 19 kWh/(m²a)

Primärenergiebedarf für Heizung, Kühlung, Warmwasser und Strom:

VORHER

425 kWh/(m²a)

NACHHER

 65 kWh/(m²a)

EINSPARUNG

 85 %

CO2-Emissionen für Heizung, Kühlung, Warmwasser und Strom:

VORHER

125 kg/(m²a)

NACHHER

 15 kg/(m²a)

EINSPARUNG

 88 %